Wenn ein geliebter Mensch nach einem Schlaganfall in ein Koma fällt, kann dies eine belastende Zeit sein.
Man kann unmöglich wissen, ob oder wann jemand aus einem Koma aufwacht. Um mit dieser Unsicherheit fertig zu werden, ist es entscheidend, dass Sie Recherchen betreiben und eine emotionale Unterstützung für sich selbst finden.
Hier erfahren Sie einige Statistiken zum Thema Koma nach einem Schlaganfall, die Ihnen hoffentlich ein besseres Bild davon geben, was Sie zukünftig erwartet. Jeder Schlaganfall ist anders, sodass es unmöglich ist, genau zu wissen, was passieren wird. Dennoch gibt es Muster, die es zu beachten gilt.
Hier stellen wir Ihnen alles vor, was wir über das nach einem Schlaganfall auftretende Koma wissen:
Was bedeutet es, im Koma zu sein?
Wenn eine Person nach einem Schlaganfall in ein Koma fällt, ist sie in einen Zustand der Bewusstlosigkeit eingetreten. Sie hat eine minimale Gehirnaktivität, kann nicht geweckt werden und kann nicht auf ihre Umwelt reagieren.
Ein Patient im Koma kann nicht die Augen öffnen oder auf Geräusche, Schmerzen oder Berührungen reagieren. Er oder sie wird keinen normalen Schlaf-Wach-Zyklus haben. Außerdem kann die Person keine freiwilligen Aktionen einleiten, wie zum Beispiel Ihre Hand auf Befehl drücken.
Während jemand im Koma ist, besteht die Chance, dass er/sie hören, aufgrund des Verlusts freiwilliger Handlungen jedoch nicht reagieren kann.
Sobald der Patient die Augen bewegen und einen Schlaf-Wach-Zyklus zurückerlangt hat, ist er in die nächste Bewusstseinsstufe vorgerückt, das als Wachkoma bezeichnet wird.
Ein Werkzeug zur Messung der Bewusstseinsebenen ist die Glasgow Coma Scale. Während des Krankenhausaufenthalts werden die Ärzte diese Skala verwenden, um das Maß der Reaktionsfähigkeit Ihres/Ihrer Liebsten zu beurteilen.
Kurze Zusammenfassung: Wenn Schlaganfallpatienten in ein Koma fallen, sind sie nicht ansprechbar und haben keinen Schlaf-Wach-Zyklus.
Was verursacht das Koma nach einem Schlaganfall?
Um zu verstehen, warum jemand nach einem Schlaganfall ins Koma gefallen ist, ist es wichtig zu wissen, was die Ursachen eines Schlaganfalls sind.
Bei einem Schlaganfall ist die Blutzufuhr im Gehirn beeinträchtigt. Dies kann durch eine verstopfte Arterie im Gehirn (als ischämischer Schlaganfall bezeichnet) oder unkontrollierte Blutungen aus einer Arterie im Gehirn (als hämorrhagischer Schlaganfall bezeichnet) bedingt sein.
Wenn ein Schlaganfall auftritt, kann sich der Hirndruck erhöhen, insbesondere bei einem hämorrhagischen Schlaganfall, bei dem Blut die Bereiche zwischen dem Gehirn und Schädel zu füllen beginnt. Es wird davon ausgegangen, dass eine Schwellung im Gehirn oder ein Hirnödem das Risiko eines Komas nach einem Schlaganfall erhöht. Manchmal ist eine Operation erforderlich, um den Schlaganfall zu behandeln, und es ist möglich, dass es nach der Operation zu einem Koma kommt.
Kurze Zusammenfassung: Ein Koma tritt eher auf, wenn der Schlaganfall einen übermäßigen Hirndruck erzeugt und/oder eine Operation erfordert.
Welche Arten von Schlaganfällen führen zu einem Koma?
Es wird allgemein davon ausgegangen, dass Koma häufiger nach einem schweren Schlaganfall oder einem Schlaganfall des Hirnstamms auftritt. Werfen wir einen genaueren Blick auf diese beiden Schlaganfallarten und ihre Beziehung zum Koma.
Zum einen können schwere Schlaganfälle aufgrund ihrer erheblichen Auswirkungen auf das Gehirn zu einem Koma führen. Sie führen eher zu Schwellungen, einem erhöhten Hirndruck und der Notwendigkeit einer Operation, die wiederum zu einem Koma führen können.
Zum anderen beherbergt ein Teil des Hirnstamms das retikuläre Aktivierungssystem (RAS), das unsere Erregungszustände steuert, einschließlich Wachsein und Schlafen.
Laut Dr. Alejandro Rabinstein können Schäden des RAS infolge eines Schlaganfalls zu einem Koma führen. Eine Erklärung dafür ist, dass das RAS und mindestens eine Gehirnhälfte funktionieren müssen, damit eine Person wach sein kann.
Dies bedeutet nicht, dass nur ein schwerer Schlaganfall und ein Schlaganfall des Hirnstamms zu einem Koma führen können, aber diese Schlaganfallarten scheinen mit einem höheren Risiko einherzugehen. Jeder Schlaganfall ist anders, was bedeutet, dass jeder Schlaganfall zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.
Kurze Zusammenfassung: Ein Koma ist häufiger nach einem schweren Schlaganfall und Schlaganfall des Hirnstamms.
Wie lange kann eine Person nach einem Schlaganfall nicht ansprechbar sein?
Es ist nicht sicher, wie lange ein schlaganfallbedingtes Koma bei einem Patienten dauern wird, da jeder Schlaganfall anders ist. Ein Koma kann mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern. In schweren Fällen kann es Jahre dauern.
Zuvor waren Experten der Meinung, dass sich Personen mit einem langfristigen Koma nicht erholen können. Neuere Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass eine späte Erholung dank der bemerkenswerten Plastizität des menschlichen Gehirns möglich ist.
Wenn sich ein Patient aus einem Koma erholt, kann er/sie das Bewusstsein langsam wieder erlangen und sich durch die Stadien des Komas einschließlich eines vegetativen Zustands und eines Zustands mit minimalem Bewusstsein bewegen. Die Augen können sich zuerst wieder bewegen, bevor andere freiwillige Reaktionen langsam wieder auftreten.
Es besteht kein Zweifel, dass es beängstigend sein kann, darauf zu warten, dass ein geliebter Mensch aus einem Koma aufwacht. Die Unsicherheit kann Angst und Stress erzeugen, was es für die Angehörigen wichtigmacht, während dieser Zeit eine eigene Unterstützung aufzusuchen.
Die gute Nachricht ist, dass es Schritte gibt, die Sie ergreifen können, um die Chancen auf Erholung für Ihre(n) Liebste(n) mit einem schlaganfallbedingten Koma zu maximieren. Diese Schritte werden wir als Nächstes besprechen.
Kurze Zusammenfassung: Ein Koma kann mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern. Nicht alle Patienten überleben, aber eine Genesung – sogar eine späte Genesung – ist für einige möglich.
Was kann ich tun, um meinem/meiner Liebsten in einem schlaganfallbedingten Koma zu helfen?
Obwohl Komapatienten bewusstlos sind, ist es möglich, dass sie dennoch hören können. Daher ist einer der besten Ratschläge, mit einem Komapatienten zu sprechen.
Es ist zwar nicht garantiert, dass er/sie Sie hören kann, aber es lohnt sich für den Fall, dass er/sie es kann. Außerdem kann das Sprechen auch für Sie als geliebte Person therapeutisch sein.
Eine weitere Option ist die Komastimulationstherapie. Dies ist eine intensive Behandlung, bei der täglich eine kräftige multisensorische Stimulation bis zu 8 Stunden lang an dem Patienten angewendet wird.
Einige Studien sind nicht in der Lage zu zeigen, dass eine Komastimulationstherapie tatsächlich hilft. Andere Studien zeigen, dass eine Komastimulationstherapie die Dauer des Komas signifikant verkürzt.
Obwohl die begrenzten Studien gemischte Ergebnisse zeigen, könnte es die Mühe wert sein, diese Therapie auszuprobieren, wenn Angehörige oder Pflegekräfte über die notwendigen Ressourcen verfügen.
Kurze Zusammenfassung: Es ist hilfreich, mit Komapatienten zu sprechen, weil sie einen vielleicht hören können.
Was kann ich tun, wenn er/sie aufwacht?
Wenn Ihr(e) Liebste(r) aus einem schlaganfallbedingten Koma aufwacht, ist es an der Zeit, sich auf den Weg zur Genesung vorzubereiten.
Da ein Koma nach einem schweren Schlaganfall häufiger ist, ist es wahrscheinlich, dass Ihr(e) Liebste(r) erhebliche Veränderungen der Beweglichkeit erlitten hat, wie zum Beispiel eine schlaganfallbedingte Lähmung. Dies bedeutet, dass es wichtig ist, mit der Rehabilitation so bald wie möglich zu beginnen.
Durch die Teilnahme an einer rigorosen Therapie können Patienten nach einem Schlaganfall dank der bemerkenswerten Plastizität und Fähigkeit des Gehirns zur Selbstheilung eine erstaunliche Genesung erreichen.
Es kann zudem hilfreich sein, einer Schlaganfall-Selbsthilfegruppe beizutreten, um mit anderen in ähnlichen Situationen zu sprechen.
Wir wünschen Ihnen viel Glück auf dem Weg zur Genesung.