Eine nach einem Schlaganfall auftretende Neuropathie kann schwierig zu diagnostizieren sein, glücklicherweise gibt es jedoch Möglichkeiten zur Behandlung. Bevor Sie eine Behandlung in Betracht ziehen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten einer schlaganfallbedingten Neuropathie zu verstehen.
Dieser Artikel wird Ihnen alles erklären, was Sie wissen müssen.
Kann ein Schlaganfall zu einer Neuropathie führen?
Viele Patienten fragen sich, ob ihr Schlaganfall eine Neuropathie verursachen kann, und die Antwort lautet: Es kommt auf die Art der Neuropathie an.
Wenn es sich um eine periphere Neuropathie handelt, die erste Art der Neuropathie, dann wurde die Erkrankung nicht durch den Schlaganfall verursacht. Stattdessen handelt es sich um eine Begleiterkrankung, die durch eine lokalisierte Nervenschädigung bedingt ist.
Wenn Sie an einer zentralen Neuropathie leiden, der zweiten Art neuropathischer Schmerzen, dann kann der Schlaganfall ursächlich sein. Das liegt daran, dass diese Art von Neuropathie auf eine Schädigung des zentralen Nervensystems, einschließlich des Gehirns, zurückzuführen ist.
Da ein Schlaganfall auch als „Hirninfarkt“ bezeichnet wird, ist es plausibel, dass diese beiden Erkrankungen zusammenhängen können.
Ursachen der nach einem Schlaganfall auftretenden Neuropathie
Die Ursache der schlaganfallbedingten Neuropathie hängt (wiederum) von der Art der Neuropathie ab. Sehen wir uns diese beide Arten also näher an.
Periphere Neuropathie
Eine periphere Neuropathie äußert sich als Schmerzen oder als ein Taubheitsgefühl in einem Bereich des Körpers, typischerweise in den Händen und Füßen, wobei diese Art der Neuropathie auch in anderen Bereichen auftreten kann. Diese Erkrankung wird durch Schäden an den Nerven und Nervenenden verursacht.
Die für die periphere Neuropathie ursächliche Nervenschädigung ist oft durch eine lokalisierte Verletzung (d. h. eine Verletzung eines bestimmten Bereichs), wiederholten Stress, eine Autoimmunerkrankung, Diabetes, Infektionen oder Umweltgifte bedingt.
Zentrale Neuropathie
Die zentrale Neuropathie äußert sich als ein brennendes, kribbelndes oder intensives stechendes Gefühl.
Sie kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber taktilen Reizen führen. Eine sanfte Brise über die Haut kann sich beispielsweise so anfühlen, als würden Rasierklingen die Haut aufreißen. Diese Art von Schmerz ist chronisch.
Eine zentrale Neuropathie tritt auf, wenn das zentrale Nervensystem (d. h. das Gehirn und die Wirbelsäule) durch ein traumatisches Ereignis wie einen Schlaganfall oder eine Schädel- oder Rückenmarksverletzung beschädigt wurde.
Die schlaganfallbedingte zentrale Neuropathie wird auch zentrales neuropathisches Schmerzsyndrom bezeichnet und tritt bei etwa 8 bis 10 % aller Schlaganfallpatienten auf.
Es wird angenommen, dass das schlaganfallbedingte zentrale neuropathische Schmerzsyndrom häufiger nach einem Schlaganfall im Thalamus, einem für die Verarbeitung sensorischer Informationen zuständigen Teil des Gehirns, auftritt.
Der Rest dieses Artikels wird die Diagnose und Behandlung der schlaganfallbedingten Neuropathie besprechen.
Diagnostik der zentralen Neuropathie nach dem Schlaganfall
Eine nach einem Schlaganfall auftretende zentrale Neuropathie kann für Ihren Arzt schwierig zu diagnostizieren sein, da sie sich häufig Monate oder sogar Jahre nach einem Schlaganfall entwickelt.
Wenn Ihr Arzt sich nicht hinreichend mit der Schlaganfallrehabilitation auskennt, kann dieser verzögerte Beginn zu einer Fehldiagnose führen.
Es ist wichtig, Fehldiagnosen zu vermeiden, da die Behandlung lokalisierter Schmerzen bei der zentralen Neuropathie nicht wirkt!
Daher ist es ratsam, dass Sie sich Notizen zu Ihrer Genesung in einem Tagebuch oder auf Ihrem Handy machen und diese zu jedem Arzttermin mitbringen.
Wenn Sie schriftliche Aufzeichnungen zu Ihren Symptomen und dem zeitlichen Ablauf Ihrer Schlaganfallrehabilitation vorlegen können, können Sie Ihrem Arzt das Problem für eine genauere Diagnose besser veranschaulichen.
Nachdem Ihre Erkrankung diagnostiziert wurde, können Sie mit der Behandlung beginnen.
Behandlung der nach einem Schlaganfall auftretenden Neuropathie
Die nach einem Schlaganfall auftretende periphere und zentrale Neuropathie werden unterschiedlich behandelt, da sie durch unterschiedliche Ereignisse verursacht werden.
Zunächst werden wir die Behandlung der peripheren Neuropathie besprechen und dann zur Behandlung der zentralen Neuropathie übergehen.
Behandlung der peripheren Neuropathie
Bei der nach einem Schlaganfall auftretenden peripheren Neuropathie, bei der die Schmerzen in einem Bereich des Körpers lokalisiert und durch Nervenschäden bedingt sind, kann Ihr Arzt die folgenden Behandlungen in Betracht ziehen:
- Rezeptfreie Schmerzmittel. Rezeptfreie Medikamente können bei leichten Symptomen helfen.
- Verschreibungspflichtige Schmerzmittel. Wenn die Schmerzen stärker sind, kann Ihr Arzt Ihnen stärkere Schmerzmittel verschreiben.
- Antikonvulsiva. Gabapentin und Pregbalin werden zur Behandlung von Krampfanfällen angewendet und können zudem zur Linderung von Nervenschmerzen verschrieben werden. Sie können jedoch unerwünschte Nebenwirkungen, wie Schwindel und Koordinationsstörungen, verursachen.
- Lokale Schmerzmittel. Lidocain-Pflaster auf der Haut können den betroffenen Bereich vorübergehend betäuben und so die Schmerzen lindern.
- Antidepressiva. In einigen Fällen bewirken bestimmte trizyklische Antidepressiva eine Linderung der neuropathischen Schmerzen.
Behandlung der zentralen Neuropathie
Die zentrale Neuropathie wird häufig mit zunehmend aggressiven Methoden behandelt.
Hier sind einige Behandlungen der zentralen Neuropathie/des zentralen neuropathischen Schmerzsyndroms:
- Antikonvulsiva. Medikamente zur Behandlung von Krampfanfällen können bei der schlaganfallbedingten zentralen Neuropathie hilfreich sein.
- Antidepressiva. Ein spezifisches Antidepressivum namens Amitriptylin ist das Mittel der Wahl zur Behandlung der schlaganfallbedingten zentralen Neuropathie. Hohe Dosen werden jedoch durch Schlaganfallpatienten häufig nicht gut vertragen.
- Kortikosteroide. Einige Kortikosteroide wie Prednison können zur Linderung der Schmerzen nach einem Schlaganfall beitragen. Für eine bessere Schmerzlinderung können sie zudem mit Antikonvulsiva kombiniert werden.
- Körperliche Bewegung Physiotherapeutische Übungen nach dem Schlaganfall sind nicht nur zur Verbesserung der Beweglichkeit geeignet. In einer Studie zeigten 89,9 % der Schlaganfallpatienten eine signifikante Schmerzlinderung, nachdem sie 4 Wochen lang aerobe Übungen der oberen Gliedmaßen absolviert hatten.
- Elektroakupunktur. Bei der Elektroakupunktur wird eine elektrische Stimulation auf in den Körper eingeführten Akupunkturnadeln angewendet. Es hat sich herausgestellt, dass die Elektroakupunktur die schlaganfallbedingte zentrale Neuropathie lindern kann.
- Tiefe Hirnstimulation Bei dieser invasiven, aggressiven Behandlung werden kleine Elektroden tief im Gehirn platziert, um das zentrale Nervensystem zu stimulieren. Eine Studie bezeichnet die tiefe Hirnstimulation als eine ausgezeichnete Behandlungsoption für das schlaganfallbedingte zentrale neuropathische Schmerzsyndrom, wobei diese Methode wahrscheinlich der letzte Ausweg ist.
- Repetitive transkranielle Magnetstimulation. Diese hochmoderne Behandlung kann bei einer zentralen Neuropathie hilfreich sein, insbesondere wenn eine Schädigung des Thalamus die Ursache für die neuropathischen Schmerzen ist.
Umgang mit den psychischen Auswirkungen der nach einem Schlaganfall auftretenden Neuropathie
Versuchen Sie bei der Erkundung Ihrer Behandlungsmöglichkeiten, sich selbst zu unterstützen. Chronische Schmerzen sind eine belastende Erkrankung, und es wird Ihnen helfen, während dieser Zeit ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen. Vertrauen Sie sich Freunden und Familienmitgliedern an, die Sie aufheitern können, und erwägen Sie, sich einer Unterstützungsgruppe entweder persönlich oder online anzuschließen.
Wenn Sie sich inspirieren lassen möchten, empfiehlt sich der Star Brite Warrior-Blog, in dem Bree, die rund um die Uhr unter chronischen Schmerzen leidet, dennoch Glück und Dankbarkeit in ihrem Leben findet. Ihre positive Einstellung trotz aller Schmerzen ist äußerst inspirierend.
Von den möglichen psychischen Auswirkungen abgesehen kann eine Neuropathie zu weiteren Problemen führen. Da eine Neuropathie Ihr Empfindungsvermögen in den betroffenen Bereichen verändern kann, haben Sie möglicherweise ein höheres Risiko für Gleichgewichtsstörungen (wenn Ihre Füße betroffen sind) und eine höhere Verletzungsgefahr. Daher ist es wichtig, dass Sie diese Bedenken mit Ihrem Arzt und/oder Therapeuten besprechen.
Die nächsten Schritte zur Schmerzbehandlung
Wenn Sie nach einem Schlaganfall an einer Neuropathie leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Optionen sprechen.
Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, sollten Sie unbedingt erwähnen, dass sich die zentrale Neuropathie meist Monate oder sogar noch Jahre nach einem Schlaganfall manifestiert.
Beginnen Sie verhalten und gehen Sie zu aggressiveren Behandlungen wie der tiefen Hirnstimulation über, wenn Sie nicht auf andere Behandlungen Ihrer schlaganfallbedingten Neuropathie ansprechen.
Bleiben Sie derweil in Kontakt mit Unterstützungspersonen, bleiben Sie motiviert und suchen Sie weiter nach Lösungen. Geben Sie niemals die Hoffnung auf.